Kenia

Handicap International (HI) unterstützt besonders schutzbedürftige Menschen in Kenias Flüchtlingslagern. Weitere wichtige Bereiche unserer Arbeit sind der Einsatz für die Verbesserung der Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten und der politischen Beteiligung von Menschen mit Behinderung.

Kinder im Flüchtlingslager Dagahaley, HI Kenia

Kinder im Flüchtlingslager Dagahaley, HI Kenia | © B. Blondel / HI

Laufende Aktivitäten

In Kenia arbeitet Handicap International (HI) in Flüchtlingslagern und den umliegenden Gemeinden an der Verbesserung der Lebensbedingungen der am stärksten gefährdeten Geflüchteten und Menschen mit Behinderung. Dies geschieht durch die Gewährleistung eines gleichberechtigten Zugangs zu Lern- und Beschäftigungsmöglichkeiten, gesellschaftlichem Engagement und Zugang zu Dienstleistungen. 
HI arbeitet daran, das Bewusstsein für Diskriminierung zu erhöhen. Die Mitarbeiter*innen, die mit diesen Bevölkerungsgruppen arbeiten, sollen in ihren Kompetenzen gestärkt werden, damit sie die Bedürfnisse der Schutzbedürftigsten besser erkennen können. HI bietet auch Schutz, psychosoziale Dienste und physische Rehabilitationsdienste, einschließlich der Bereitstellung von Hilfsmitteln wie Rollstühlen und Stützen.
Handicap International kämpft außerdem gegen sexuelle Gewalt an Kindern – vor allem an Kindern mit Behinderung. Unsere Fachkräfte klären Kinder, Familien, andere Hilfsorganisationen sowie lokale Akteure über ihre Rechte nach der UN-Kinderrechtskonvention und der UN-Behindertenrechtskonvention auf und helfen den Betroffenen und ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten, sofortige und langfristige Hilfe zu bekommen.

Einsatzbereiche

Neues aus den Projekten

Fortwährende Notlage im Flüchtlingslager Dadaab

Fortwährende Notlage im Flüchtlingslager Dadaab

Im Juli 2011 begann Handicap International mit der Nothilfe im Osten Kenias, um dem massiven Ansturm von Flüchtlingen aus Somalia zu begegnen. Getrieben von der Dürre und dem Hunger, die am Horn von Afrika grassierten, füllten schnell Hunderttausende das Lager in Dadaab. Mit der Aufnahme von 450.000 Menschen wuchs es zum größten Flüchtlingslager der Welt. Handicap International ist seither immer vor Ort und kam im Jahr 2015 12.000 Menschen zu Hilfe.

Bedenkliche Ankündigung: Kenias Regierung will Flüchtlingslager in Dadaab schließen
© B.Blondel / Handicap International

Bedenkliche Ankündigung: Kenias Regierung will Flüchtlingslager in Dadaab schließen

Kenia hat Pläne angekündigt, die Flüchtlingslager auf seinem Staatsgebiet zu schließen und die Flüchtlinge schnell wieder in ihre Heimat zurückzuführen. Manche der Flüchtlinge leben seit über 20 Jahren in den Camps. Ein Zusammenschluss von 11 Nicht-Regierungsorganisationen, zu dem Handicap International gehört, hat eine gemeinsame Erklärung an die kenianische Regierung unterzeichnet. Diese soll sie an ihre Verpflichtungen gegenüber den Flüchtlingen erinnern.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Kenia

Kenia ist eine ehemalige britische Kolonie, die 1963 die Unabhängigkeit erlangte.

Im Jahr 2020 lag Kenia auf dem Human Development Index des UNDP auf Platz 143 von 189 Ländern. Die zunehmende geschlechtsspezifische Ungleichheit hat sich negativ auf die Entwicklung des Landes, insbesondere auf den Arbeitsmärkten und den Zugang zu Bildung und einer angemessenen Gesundheitsversorgung ausgewirkt. Die Rechte von Menschen mit Behinderung werden oft vernachlässigt, was zu mehr Armut und schlechteren Lebensbedingungen beiträgt.
Seit 2017 haben sich die Lebensbedingungen der Menschen in den trockenen Regionen Kenias infolge von Dürren erheblich verschlechtert. Auch Überschwemmungen, Erdrutsche und Heuschrecken hatten negative Auswirkungen auf die Ernten, die Versorgung der Haushalte und die Einkommensquellen im ganzen Land. In dieser Zeit politischer Instabilität mussten viele Menschen hungern und hatten kaum Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung. Besonders Menschen mit Behinderung und andere schutzbedürftige Personen wurden vernachlässigt: Wichtige Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung und Bildung wurden ihnen nur eingeschränkt bereitgestellt. 
Im Jahr 2021 wies ein Bericht zur Bewertung der langanhaltenden Regenfälle auf eine Verschlechterung der Nahrungsmittelsicherheit, der Dürre und der Ernährungslage in zahlreichen Bezirken hin. Im September 2021 erklärte der Präsident die Dürre zu einer nationalen Katastrophe.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 87
Eröffnungsdatum des Programms: 1992
 

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