Volksrepublik Korea (Einsatz beendet)
Handicap International arbeitet seit 19 Jahren in der Volksrepublik Korea. Die Ziele sind unter anderem die Inklusion von Kindern mit Behinderung im Bereich Bildung, Zugang zu Rehabilitation, Prothesen und Orthesen und die Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderung.
Prothesenanpassung bei einem jungen Mann in Nordkorea | © Myriam Abord / HI
Laufende Aktivitäten
Obwohl das Land politisch isoliert ist, arbeiten wir seit 1998 in Nordkorea. Aktuell führen wir in Pjöngjang und sechs weiteren Provinzen Projekte durch. Die Hauptziele sind die Inklusion von Kindern mit Behinderung im Bereich Bildung, die Verbesserung des Rehabilitations-Angebots, die Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft sowie die Risikoverminderung in Falle von Naturkatastrophen für Menschen mit Behinderung.
Unser Einsatz begann, als die koreanische Föderation zum Schutz von Menschen mit Behinderung um Hilfe bat. Ziel war es, die Hilfeleistungen für Menschen mit Behinderung in dem seit langem isolierten Land zu verbessern. Seither helfen wir ihr bei ihren Bemühungen, Menschen mit Behinderung direkt zu unterstützen. Außerdem sollen durch ein effektives Netzwerk Kampagnen ins Leben gerufen werden, die die Bevölkerung für die Rechte von Menschen mit Behinderung sensibilisieren. 2003 haben wir die Verabschiedung des Gesetzes zum Schutz von Menschen mit Behinderung forciert, welches im Jahr 2014 noch einmal ergänzt und verbessert wurde.
Um den Zugang zu Bildung für Kinder mit Behinderung zu gewährleisten, unterstützt HI darüber hinaus die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern mit Sehbehinderung in der Humhung-Blindenschule.
Um Angebote im Bereich Rehabilitation zu verbessern, bieten wir auch direkte Unterstützung für einige Orthopädiezentren und Kliniken an. Die angebotene Hilfe variiert dabei je nach Bedarf: Renovierungsarbeiten, Ausbildung von Fachkräften für Physiotherapie und Orthopädie sowie Lieferung von medizinischem Material. Zusätzlich ermöglichen mobile Teams die Bereitstellung von Rehabilitationsleistungen in entlegeneren Gebieten.
Außerdem sorgen wir dafür, dass Menschen mit Behinderung bei der Risikoprävention gegen Naturkatastrophen berücksichtigt werden. Im Vordergrund steht dabei die Aufklärung der zuständigen Behörden (SCEDM – State commission on the management of emergencies and disasters). Zusätzlich haben wir ein Projekt in der Pongsan Schule für Schwerhörige zur Risikoaufklärung gestartet. In fünf Gemeinden und drei Schulen in den Provinzen North Hwanghae und South Hamgyong werden Aktivitäten zur Katastrophenvorsorge durchgeführt.
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Hintergrund
Nordkorea ist eines der ärmsten Länder Asiens.
Am Ende des Koreakrieges im Jahr 1953 wurde die koreanische Halbinsel in zwei Staaten geteilt: Die Volksrepublik Korea (Nordkorea) und die Republik Korea (Südkorea).
Seit die starke Unterstützung durch osteuropäische Staaten fehlt, schottet sich Nordkorea immer mehr ab und der Alltag der Menschen ist schwierig geworden, sowohl sozial als auch gesundheitlich. Medikamentenknappheit, schlechte Stromversorgung und unzureichende Infrastruktur machen das Land zu einem der ärmsten in Asien.