Nach Brand im Orthopädiezentrum: Handicap International versorgt Patienten weiter

Burkina Faso

Im Juni 2016 hat ein Feuer das orthopädische Zentrum von Tenkodogo in Burkina Faso zerstört. In diesem Zentrum, das zum Krankenhaus von Tenkodogo im Zentrum des Landes gehört, waren etwa 200 Menschen jährlich behandelt und mit Prothesen oder Orthesen versorgt worden.

Das Feuer im Orthopädiezentrum von Tenkodogo im Juni 2016 hinterließ entsetzte Patienten und Mitarbeitende | (c) Handicap International

Von dem Orthopädezentrum von Tenkodogo ist so gut wie nichts übrig – das geschmolzene Blechdach, die vom Ruß geschwärzten Mauern und der mit Asche bedeckte Boden zeugen von der Heftigkeit des Feuers, das die Gebäude in der Nacht vom 6. auf den  7. Juni 2016 verwüstet hat.

Auch wenn die Ursachen für den Brand noch nicht geklärt sind, sind doch die Folgen bereits sehr real für die Menschen, die die Dienste des 2013 eröffneten Zentrums in Anspruch genommen haben.

„Ungefähr 200 Personen besuchten das Zentrum von Tenkodogo jedes Jahr“, erklärt Raphaël Biguila, verantwortlich für die Rehabilitationsprojekte von Handicap International in Burkina Faso. „Wir haben das Zentrum von Anfang an unterstützt. Wir haben dazu beigetragen, dass es Arbeitsmittel erhielt und haben das Personal ausgebildet. Das Zentrum so zu sehen, ist für uns wirklich ein Drama, vor allem für die Menschen der Region, die rehabilitative Behandlungen, Orthesen oder Prothesen benötigen ….“

 

190.000 Euro für den Wiederaufbau des Zentrums

Eine der jungen Einwohnerinnen, Rachidatou, 9 Jahre alt, bekam im Rehabilitationszentrum mit der Unterstützung von Handicap International eine Prothese geschenkt. Das kleine, immer fröhliche Mädchen mag gar nicht aufhören, mit seinem Vater Madi unter einem Baum zu spielen, der zu ihrem Haus am Stadtrand von Tenkodogo gehört.

Der Vater erzählt uns, dass Rachidatou nach ihrer Geburt sehr viele gesundheitliche Probleme hatte. 20 Tage später musste der Unterschenkel des Babys amputiert werden, damit es keine bleibende Fehlstellung davontragen würde. Als das Zentrum 2013 seine Türen öffnete, konnte Rachidatou besser von den Ärzten versorgt werden.

„Handicap International hat uns die Prothese geschenkt und seitdem kann sie mit ihren Freundinnen zu Fuß in die Schule gehen.“ Vater von Rachidatou.

Für Rachidatou und all die anderen, die auf die Dienstleistungen des Orthopädiezentrums von Tenkodogo angewiesen sind, sucht Handicap International zusammen mit den Behörden von Burkina Faso eine Lösung. Dabei versuchen wir, den Verlust des Zentrums auszugleichen. Wir wollen die Ausbildung der Fachkräfte für Orthopädietechnik weiterführen. Außerdem haben wir vor, mobile Kliniken aufzubauen, damit die Patientinnen und Patienten auch weiter behandelt werden können. Einige brauchen Physiotherapie. Andere warten darauf, dass ihre Prothesen angepasst oder repariert werden.

„Der Wiederaufbau und die Ausstattung werden viel Zeit in Anspruch nehmen und die Kosten liegen für ein armes Land wie Burkina Faso sehr hoch – bei ungefähr 190.000€. Aber mit dem Willen und der Hilfe von allen sollte es uns gelingen, das Orthopädiezentrum von Tenkodogo bald wieder öffnen zu können“, schließt Raphaël Biguila zuversichtlich.

Fortsetzung folgt...

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