Irak

Handicap International (HI) arbeitet im Irak, um vertriebene irakische Flüchtlinge mit Rehabilitationsmaßnahmen und psychologischer Hilfe zu unterstützen. Darüber hinaus ermöglichen wir durch Minenräumung  und Aufklärung über die Risiken von explosiven Kriegsresten eine sichere Rückkehr für Vertriebene.

Irak - Khazir Camp, in dem Handicap International den am stärksten gefährdeten Vertriebenen hilft - Handicap International

Irak - Khazir Camp, in dem Handicap International den am stärksten gefährdeten Vertriebenen hilft - Handicap International | © Camille Borie / Handicap International

Laufende Aktivitäten

Unterstützung von Geflüchteten

Handicap International (HI) arbeitet mit irakischen Geflüchteteten. Diese werden entweder von unseren mobilen Teams oder von unseren Mitarbeiter*innen in lokalen Gesundheitseinrichtungen versorgt. Entsprechend ihrer Bedürfnisse erhalten die Binnenvertriebenen und die Geflüchteten entweder direkt die nötigen Rehabilitationsmaßnahmen oder werden an Organisationen vermittelt, die ihnen fachgerecht helfen können. Bei Bedarf statten wir die Patient*innen auch mit Mobilitätshilfen wie Krücken, Rollatoren, Rollstühlen usw. aus.
Wir sorgen mit Verzeichnissen von entsprechenden Anlaufstellen dafür, dass besonders Schutzbedürftige Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten.

Umgang mit explosiven Kriegsresten

Wir kümmern uns weiterhin darum, dass in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Gefahren von explosiven Kriegsresten und improvisierten Minen geschaffen wird. 
Darüber hinaus räumt HI die mit Landminen, Sprengfallen und Blindgängern verseuchten Gebiete in Ninewa, Diyala, Kirkuk und Anbar.

Projekte vor Ort

Wir unterstützen außerdem humanitäre Organisationen und Gemeinden vor Ort, damit die Bedürfnisse von besonders schutzbedürftigen Menschen - darunter Menschen mit Behinderung - berücksichtigt werden. Ende 2016 starteten wir ein Projekt für die vor den Kämpfen geflüchteten Menschen der Stadt Mossul und helfen seitdem mit Rehabilitationsmaßnahmen, psychologischer Unterstützung und Risikoaufklärung.
Seit 2014 konnten bereits mehr als 300.000 Menschen mit diesen Aktivitäten erreicht werden. Mehr als ein Drittel davon waren Menschen mit Behinderung.
 

Einsatzbereiche

Neues aus den Projekten

Beginn der Minenräumung im Irak
© E. Fourt / Handicap International

Beginn der Minenräumung im Irak

Handicap International hat vor einigen Wochen mit der Minenräumung in den Gouvernements Kirkuk und Diyala im Irak begonnen. Nach nur einem Monat Entminung in diesen Gegenden, die schwer von den Kämpfen betroffen waren, haben wir bereits über 1.000 explosive Kriegsreste entschärft und zerstört.

Mossul: Nothilfe von Handicap International gestartet
© E. Fourt / Handicap International

Mossul: Nothilfe von Handicap International gestartet

Im Laufe der letzten sechs Wochen sind über 75.000 Menschen vor den Kämpfen in Mossul und Umgebung geflohen. Handicap International hat 12 mobile Teams aufgestellt, um die vertriebenen Menschen zu unterstützen. Wir versorgen die Menschen mit Rehabilitation und psychosozialer Unterstützung in den wichtigsten Zufluchtsgebieten.

Mossul: Die Anzahl der Vertriebenen hat sich innerhalb einer Woche verdoppelt
© E. Fourt / Handicap International

Mossul: Die Anzahl der Vertriebenen hat sich innerhalb einer Woche verdoppelt

Einen Monat nach Beginn der Offensive auf Mossul (Irak) wurden bereits über 55.000 Menschen vertrieben. Die Teams von Handicap International engagieren sich seit dieser Woche in den Flüchtlingslagern und Gemeinden, in denen die Vertriebenen Zuflucht suchen.

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Hintergrund

Kriege, Attentate und politische Krisen sind im Irak seit 35 Jahren allgegenwärtig. Darunter leidet vor allem die Zivilbevölkerung.

Seit 1979 und der Machtübernahme durch Saddam Hussein hat der Irak drei mörderische Kriege, blutige Unterdrückung, darunter die der Kurden und Schiiten, und ein mehr als zehnjähriges Embargo erlebt. Im April 2003 stürzte eine von den Vereinigten Staaten und Großbritannien angeführte Koalition das Regime von Saddam Hussein. Dieser dritte Golfkrieg endete am 1. Mai 2003, aber Attentate und politische Kriege wechselten einander seitdem ab. Allein zwischen März 2003 und Januar 2012 waren 250.000 Menschen aus der Zivilbevölkerung direkt von bewaffneter Gewalt betroffen. Der Irak gilt als eins der am meisten von Minen und Streubomben kontaminierten Länder der Welt.
Laut der UN sind weiterhin 1,4 Millionen Menschen auf der Flucht und über 4 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 256
Eröffnungsdatum des Programms: 1992
 

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