Jemen

Wir unterstützen im Jemen besonders schutzbedürftige Menschen und Menschen mit Behinderung sowie die Betroffenen der regionalen Konflikte, die seit März 2015 im Land herrschen. Handicap International (HI) unterstützt darüber hinaus humanitäre Akteure bei der Inklusion der Schutzbedürftigsten in die Nothilfe.

Bushra, 24 Jahre alt wurde bei einem Bombenangriff verletzt. HI kümmert sich um sie.

Bushra, 24 Jahre alt wurde bei einem Bombenangriff verletzt. HI kümmert sich um sie. | © HI

Laufende Aktivitäten

Seit wir 2014 wieder im Jemen aktiv wurden, setzen wir uns dafür ein, die verheerenden Auswirkungen der Krise auf das Land und die Bevölkerung zu mindern. Priorität haben dabei die Bedürfnisse von Verletzten und besonders schutzbedürftige Menschen im Zentrum der Konflikte.

Handicap International (HI) arbeitet hauptsächlich in Krankenhäusern und Rehabilitationszentren in den Kommunen Sana’a, Hajjah, Aden Lajih und Taizz. Unsere Teams stellen Ausrüstung und Schulungen für Physiotherapeut*innen und andere Fachkräfte zur Verfügung und betreiben Aufklärungsarbeit über die Nachsorge von Kriegsverletzungen: z. B. über die Vorteile einer frühzeitigen, der Verletzung entsprechenden Reha-Behandlung sowie Sensibilisierung zum Thema psychosoziale Unterstützung.

HI unterstützt sämtliche humanitäre Akteure vor Ort dabei, besonders Schutzbedürftige (ältere Menschen, Kinder, Menschen mit Behinderung etc.) besser in die Hilfsmaßnahmen zu integrieren, damit ihre besonderen Bedürfnisse in der Projektplanung nicht vernachlässigt werden. 
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Aufklärung über die Gefahren von Landminen, improvisierten Sprengfallen und Blindgängern und in der Vermittlung sicherer Verhaltensweisen. Damit sprechen wir sowohl die lokale Bevölkerung als auch humanitäre Helfer*innen anderer Organisationen an.  
 

Einsatzbereiche

Neues aus den Projekten

Mit Mut zurück ins Leben
© HI

Mit Mut zurück ins Leben

Der kleine Marwan – so wollen wir ihn hier nennen – ist einer von Tausenden Opfern von Bombenanschlägen im Jemen. Sein Leben wurde über Nacht auf den Kopf gestellt, als er sein Bein verlor. Der 7-Jährige war lange traumatisiert. Erst als er von HI eine Prothese und psychologische Unterstützung bekam, kehrte sein Lebensmut zurück. 

Nora überlebte einen Bombenangriff
© Feida/HI

Nora überlebte einen Bombenangriff

Die junge Mutter Nora wurde schwer verletzt, als eine Rakete vor dem Eingang des Krankenhauses Al-Thawra in Hodeidah (Jemen) explodierte. Sie saß mit ihren Freundinnen in einem Bus, der  gerade vor dem Krankenhaus ankam.

„Eine Rakete explodierte neben mir“
© Ayman / HI

„Eine Rakete explodierte neben mir“

Der zwölfjährige Zakarya ist das achte Kind einer armen Familie, die in einem kleinen Dorf im im Norden des Jemen lebt. Sein Leben veränderte sich schlagartig, als er bei einem Raketenangriff verletzt wurde und die Ärzte sein linkes Bein amputieren mussten.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes im Jemen

Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1991 befindet sich der Jemen in einer chronisch instabilen politischen und einer katastrophalen wirtschaftlichen Lage. Seit 2011 hat der Jemen eine neue Spirale der Gewalt erlebt. Sie endete in einem Bürgerkrieg, in dem verschiedene politische Gruppen versuchten, die Macht zu erlangen.

Diese Spirale der Gewalt erreichte ihren Höhepunkt, als der Konflikt überregional wurde. Seit März 2015 interveniert eine Koalition arabischer Länder militärisch im Land. Der Konflikt brach aus und hat den Jemen auch durch improvisierte Sprengsätze und Streumunition in die Knie gezwungen. Mindestens 100.000 Menschen verloren ihr Leben.

Große Teile der Infrastruktur wurden durch Kämpfe und Bombenangriffe beschädigt oder zerstört und weniger als die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen des Landes (Krankenhäuser oder Gesundheitszentren) ist in Betrieb.

Am stärksten leidet die Zivilbevölkerung. Mehr als 20 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe, 16 Millionen Menschen hungern und über 4 Millionen sind aufgrund der Gewalt auf der Flucht. Humanitäre Organisationen stehen noch immer vor enormen Schwierigkeiten, im Land Hilfe leisten zu können.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 127
Eröffnungsdatum des Programms: 2014
 

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